Meine persönliche Lebensgeschichte und persönlich gemachten Erfahrungen haben sich wie nachfolgend aufgezeigt zugetragen. Im Nachgang habe ich dann im Rahmen meiner Recherchen festgestellt, dass sich meine Lebensgeschichte mit sehr vielen anderen toxischen Beziehungen mit einem Narzissten deckt und der Ablauf nahezu stets identisch ist.
Wer ist diese Frau mit dem Namen Tanja eigentlich?
Wer ich wirklich bin, weiß ich gefühlt noch gar nicht so lange wieder.
In meiner 17 Jahre langen toxischen Beziehung mit emotionalem Missbrauch und körperlicher Gewalt habe ich einen großen Teil meiner Identität für einige Zeit verloren, nein heute weiß ich, nur eine zeitlang vergessen. Meine Diagnose Depression mit einer Angststörung und Panikattacken gab mir noch mehr das Gefühl nicht richtig zu sein. Diese Diagnosen blieben natürlich nicht alleine und somit reagierte das größte Organ unseres Körpers, die Haut auch noch mit einer Autoimmunerkrankung welches gleichzeitig eine meistens psychosomatische Erkrankung ist. Durch den Besuch beim Kardiologen wegen Herzrhythmusstörungen, beim Lungenfacharzt wegen immer wiederkehrender Atemnot wurde das ganze getoppt. Das Gefühl von totaler Erschöpfung, Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel, Darm- und Unterleibsentzündungen sowie starkem Haarausfall waren weitere Folgen die über die Jahre auftauchten und den Alltag immer anstrengender machten.
Die Folgen waren Abwertung, dass ich nicht mehr der Ferrari sei, der ich einmal war sondern nur noch ein Trabbi, den niemand mehr will auf seiner Gehaltsliste, von der man mich ja so wie ich eben nach Jahren aussah und war, wohl nie mehr runter bekam. Also nahm ich all meine mir noch verbleibende Kraft und strengte mich an, durch abnehmen, joggen und Krafttraining wieder der Ferrari zu werden, der ich war. Komplimente wurden mir wieder zu Teil, ich habe mich so zum Vorteil verändert und wäre eine so starke doch tolle Frau. Was mir bestätigte ich war schuld, es war richtig mich so schlecht zu behandeln, weil ich mich eben habe gehen lassen.
Bis mein Hausarzt zu mir sagte,
Mein Sohn kam in die Pubertät, was zu einer großen Herausforderung wurde nach all dem Erlebten in seiner noch so jungen Vergangenheit. Im Sommer 2017 vertraute er sich einer Betreuerin im Ferienlager an, was in seinem Zuhause alles passierte. Die Folge war eine Anzeige der Kindeswohlgefährdung wegen körperlicher und seelischer Gewalt am Jugendamt. Sofort wurde mir erklärt, ich wäre Schuld an all dem und ich hätte unseren Sohn zu dem gemacht, wer er heute ist durch meine krankhafte Mutterliebe und das es nicht gut sei für Kinder der Mittelpunkt des Lebens zu sein. Aus diesem Grund gab man die volle Verantwortung an mich ab, dass ich unseren Sohn psychisch krank gemacht habe. Über die eigenen Taten, wie die emotionalen und körperlichen Übergriffe und Misshandlungen, cholerischen Anfälle und ständigen Abwertungen, Demütigungen und Beleidigungen verlor man natürlich nicht ein Wort, weil das war ja richtig und so erzieht man Kinder eben. Wenn überhaupt war ich Schuld an seinen Handlungen, weil ich durch mein falsches Verhalten ihn dazu getrieben hatte. Manchmal wurde meinem Sohn dann Abends erklärt, man habe es ja schließlich nicht extra gemacht, ihn so zu behandeln und hätte er sich anders und richtig verhalten, wäre ja auch schließlich nichts passiert. Somit bekam wieder das Opfer die Schuld für die Tat des Täters, wie es immer der Fall war. Das Jugendamt brachte meinen Sohn in eine Inobhutnahmstelle und teilte mir mit, dass ich meinen Sohn erst wieder zu mir holen darf wenn ich das gemeinsame Haus verlassen habe, da ich Gott sei dank das alleinige Sorgerecht hatte. Da war sie, die Trennung, die körperliche sowie emotionale Sicherheit für meinen Sohn wie auch für mich. Wir zogen aus und das Ausmaß des psychischen Zustandes meines Kindes wurde in vollem Umfang sichtbar. Es wurde eine Posttraumatische Belastungsstörung durch unzählig erlebte Traumata diagnostiziert, dass was häufig Menschen in sich tragen die einen Krieg erlebt haben. Mehrfach wochenlange Klinikaufenthalte in der psychosomatischen Kinder und Jugendklinik wurden somit Teil unseres Lebens. Das Ausmaß wurde immer klarer, da die Vorstellungskraft der Ärzte oft nicht ausreichte für die vergangenen Taten und Misshandlungen. Ich fühlte mich so voller Schuld und Scham, wenn mir egal wo die Frage gestellt wurde warum ich diesen Mann nicht angezeigt hatte und mein Kind nicht in Sicherheit gebracht hatte. Man kann die Uhr nicht zurück drehen, egal wie groß das schlechte Gewissen auch war konnte ich nur ab da alles tun, was in meiner Macht stand mein Kind zu schützen und seine Seele auf ein normal zu heilen. Genau das tat ich ab da jeden Tag bis heute. Mein Sohn kam nach Hause, in unser Zuhause mit den Worten: „Mama, jetzt müssen wir nie wieder Angst haben wenn der Bulli Abends auf den Hof fährt und er nach Hause kommt.“ So war es, keine Angst mehr, nie mehr bis heute.
Es begegnete uns so viel Hilfe, Unterstützung und Verständnis durch das Jugendamt und deren Mitarbeiter, das Hilfeprogramm „Starke Seelen“ und die Ärzte in den Kliniken. Wir bekamen Boden unter den Füßen, auch wenn die Folgen der erlebten Taten noch lange Teil unseres Lebens und auch dem Leben meines Sohnes sind durch Flashbacks, Alpträume, nächtliche Spaziergänge wegen Atemnot und soziale Isolation. Er jeden Tag den Preis für die Taten seines Vaters und das Aushalten in dem so Falschen seiner Mutter zahlt. Trotz allem erlebten ist er ein wundervoller junger Mann der sich jeden Tag in ein Leben kämpft welches er sich so sehr wünscht. Auch sein Halbbruder und gleichzeitig guter Freund war immer an unserer Seite, der immer helfend und unterstützend oft nicht seinem jungen Alter entsprechend alles mit uns rockte. Auch ihn haben natürlich die traumatischen Erfahrungen in seiner Kindheit und Jugend geprägt und sind immer noch Teil seines Lebens, welche natürlich auch tiefe seelische Wunden hinterlassen haben. Aus diesem Grund und dem ganzen Wissen durch die Begleitung der Gespräche in den Kliniken seines kleinen Bruders entschied er sich vor 5 Jahren zum absoluten Kontaktabbruch zu seinem Vater, „No Contect“, wie es heißt. Beide Jungs haben immer das Vertrauen in sich das Erlebte zu kommunizieren, untereinander und wir zusammen, weil es nur so heilen kann Stück für Stück. Ja wir sind ein Team mit einer gemeinsamen Geschichte, und jeder mit seiner eigenen und seinem erlebten. Dennoch ist unser Motto immer! „EINER FÜR ALLE, ALLE FÜR EINEN“.
Einige meiner Vorgängerinnen meiner toxischen Beziehung durfte ich während meiner Beziehung persönlich kennenlernen, die alle, ohne Ausnahme von den gleichen Erfahrungen berichten, was mir natürlich auch Mut gemacht hat diesen Weg zu gehen und unsere Geschichte wirklich zu erzählen. Weil so oft, nein immer die Betroffenen die Schuld und die Verantwortung für das Scheitern dieser Beziehungen übernehmen. Sie aber nicht schuld sind an dem Geschehenen, was sie natürlich in ihren Gedanken über sich selbst glauben, da sie es in ihrer toxischen Beziehung vom Narzissten immer und immer wieder erklärt bekommen, dass sie das Problem sind und natürlich Schuld an allem haben durch ihr fehlerhaftes Verhalten. Was natürlich absoluter Bullshit ist und nichts außer einer krankhaften Schuldumkehr.
All diesen ehrlichen und mutigen Frauen, wie meinen so wundervollen Freunden, die mit uns durch diese Zeit gegangen sind bin ich unendlich dankbar. Den Freunden, die seit unserer Trennung wieder für uns da sind und den neuen Freunden, denen wir auf unserem neuen Weg begegnen durfte. Die uns ihre Zeit geschenkt haben wenn wir, wofür auch immer Unterstützung brauchten.
Von Herz zu Herz
Ich bin Tanja, Mentorin für emphatische, mutige Frauen nach einer seelenverschlingenden Partnerschaft. Außerdem bin ich zertifizierter Stress Coach & Mentor, Hypnose Coach Master, NLP Practitioner, Speakerin und Expertin für Frauen die den Wunsch in sich tragen eine toxische Beziehung zu verlassen oder verlassen haben und wieder zurück finden möchten in ein schönes Leben ohne emotionale Abhängigkeiten und seelischem Schmerz. Ich bin eine Mama von einem wundervollen Sohn. Er hat viel erlebt. Wir haben viel erlebt und trotzdem sind wir heute als Team stärker als jemals zu vor. Wir glauben wieder an uns und jeder an den anderen, wenn es einer mal gerade nicht schafft, an sich selbst zu glauben.
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Wie entsteht emotionale Abhängigkeit?
Die Beziehung zu einem Narzissten kann eine komplexe und oft schmerzhafte Erfahrung sein. Narzisstische Persönlichkeitsstörungen zeichnen sich durch ein übermäßiges Bedürfnis nach Bewunderung, mangelndes Einfühlungsvermögen und eine übertriebene Selbstwahrnehmung aus. Die Folgen können für diejenigen, die mit einem Narzissten interagieren, verheerend sein.
7 Hinweise: So erkennst du einen Narzissten
Selbstzentriertheit und Egoismus sind zwei der auffälligsten Merkmale, die einen Narzissten kennzeichnen. Ihr gesamtes Handeln und Denken kreist um ihre eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Erfolge. Sie zeigen wenig Interesse an den Belangen anderer Menschen und erwarten im Gegenzug, dass ihre Umgebung sich um sie kümmert und ihre Wünsche erfüllt.
Die 4 Phasen einer toxischen Beziehung
In der Welt der zwischenmenschlichen Beziehungen gibt es Momente von Intimität, Vertrauen und Liebe, die uns schwinden lassen und uns im Glauben halten, dass wir endlich unser Glück gefunden haben. Doch manchmal verbergen sich hinter diesen verlockenden Fassaden dunkle Abgründe, die uns langsam aber sicher verschlingen können.



